Als gelernter Tischler arbeite ich seit dem Abschluss meiner Lehre 1987 freiberuflich. Die Schwerpunkte meines Schaffens haben sich seitdem immer wieder verändert. In den 90er Jahren arbeitete ich als freier Mitarbeiter für das Vitra Stuhlmuseum in Weil am Rhein, wo ich für die Konservierung des Archivbestands und Reparaturarbeiten verantwortlich war. 1996 entwarf ich dann ein erstes Möbelsystem aus dem damalig neuen Werkstoff Multiplex - dies ist in einer Ausgabe des Design Reports dokumentiert. Bis zum Ende der 90er Jahre führte ich viele individuelle Auftragsarbeiten aus, wobei auch immer wieder Zeit für die Umsetzung eigener Entwürfe blieb. Im Jahre 2000 übernahm ich dann einen Resthof in Schleswig-Holstein, in dem ich 6 Eigentumswohnungen schuf - dabei führte ich sämtliche Gewerke selbst aus. 2008 kam ich dann zurück in meine Heimatstadt Berlin, wo ich 2010 die Galerie Phan ins Leben rief. Fortan widmete ich mich Restaurierungsarbeiten an Antiquitäten und Designmöbeln, womit ich mir weiteren Freiraum für eigene Arbeiten schuf. Es entstanden seitdem viele unikate Objekte, welche auf dieser Website dokumentiert sind. Die Besonderheit meiner Arbeiten liegt in der Formensprache, der Qualität, sowie in den Bildern, die ich durch meine eigens hergestellten Sägefurniere kreiere. Ich nenne es "Bilder wie sie Bäume malen".
ÄsthetikDie Ästhetik eines Objektes ist der Spiegel des Geistes, der es erschaffen hat. Dieser Geist wohnt in all meinen Objekten. Die Herausforderungen, die sich mir dabei stellen, sind meist mit viel Ausdauer verbunden. Oft sind unkonventionellen Lösungen gefordert, denen man nur mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen und jahrelange Erfahrung begegnen kann. Mein letztes Argument lautet „Es ist nicht anders ausgekommen".
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Nachhaltigkeit
Für mich ist es selbstverständlich nachhaltig zu arbeiten. Jegliche Verschwendung von Ressourcen ist meines Erachtens unethisch - außer der Konsum von Rotwein. Wenn ein Baum 100 Jahre zum wachsen braucht, dann müssen die Möbel 100 Jahre halten. In meinen Augen sind viele industrielle Errungenschaften Milchmädchenrechnungen, welche das mit den Händen Aufgebaute, mit dem Hintern wieder umstoßen. Upcycling ist deshalb für mich ein Muss. Gerade qualitativ hochwertige Materialien wie Tischlerplatte, können erneut verarbeitet und so noch lange verwendet werden.
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QualitätFür meine Objekte verwende ich deshalb ausschließlich schonend an der Luft getrocknete Hölzer. Das ist gerade im Hinblick auf die Veredelung der Holzoberfläche sehr wichtig. Meine selbst hergestellten Sägefurniere, für die ich mir eine eigene Säge gebaut habe, sind im Gegensatz zu industriellen Furnieren polierfähig. Industrielle Furniere weisen oft strukturelle Schäden, etwa durch zu schnelle Trocknung oder durch das Messern auf, welche den Lack mit den Jahren immer wieder aufreißen lassen.
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Traditionelle TechnikenZu den traditionellen Techniken zählen die altbewährten Holzverbindungen. Alte Leim-Techniken mit tierischen Leimen (Knochenleim, Fischleim, Hasenleim) sind für mich gerade im Hinblick auf die Oberflächenveredelung unverzichtbar. Gute traditionelle Verarbeitung garantiert Nachhaltigkeit und Qualität. Die eingesetzten Techniken sind reversibel, was der Reparatur zu Gute kommt. So sind Antiquitäten auch noch nach 100 Jahren reparabel.
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SchellackpoliturDie Schellackpolitur ist eine sehr alte Technik der Oberflächenveredelung. Durch die zeitaufwändige Behandlung können die Zeichnungen des Holzes unvergleichlich ans Tageslicht gebracht werden. Vorausgesetzt man beherrscht die Technik, denn: Gut geschliffen ist halb poliert. Durch das Schließen der Poren mit Bims- und Holzmehl entsteht noch vor der ersten Lackschicht ein Spiegel, der verhindert, dass sich das Licht in den Poren brechen kann. Dann wird die Oberfläche in mehreren Arbeitsgängen mit hohem Druck und Lack verdichtet.
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ÖlpoliturDurch die Ölpolitur bekommen Oberflächen eine unvergleichliche Transparenz. In mehreren Arbeitsgängen wird dabei trocknendes Öl nass in die Holzoberfläche eingeschliffen bis auch hier die Poren gefüllt sind und das Licht nicht mehr gebrochen wird. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber der Schelllackpolitur ist, dass die Objekte vor Feuchtigkeit besser geschützt sind.
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